Entdecken und Forschen für die Jüngsten – die „Spürnasenecke“ im Kindergarten


Das Thema MINT ist in aller Munde, denn in diesem Bereich sind viele Stellen unterbesetzt und Frauen dort generell unterrepräsentiert. Der Fokus auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik wächst daher in den Bildungseinrichtungen.

Insbesondere in der frühkindlichen Förderung ist MINT mitzudenken. Je früher Kinder sich erfolgreich mit naturwissenschaftlichen und technischen Themen auseinandersetzen, umso positiver sind ihre Erfahrungen und zukünftigen Erlebnisse in diesem Wissensfeld.
Deshalb setzt die Fachgruppe Metalltechnische Industrie und die Wirtschaftskammer Steiermark in Kooperation mit der Wirtschaftsinitiative KRAFT:dasMurtal das Projekt „Spürnasenecke“ in der BAfEP Judenburg um. Dort ist die „Spürnasenecke“ im Praxiskindergarten seit Oktober 2024 in Betrieb.

Was steckt dahinter?

Die Disziplinen der Zukunft sind die MINT-Fächer und in Anbetracht der voranschreitenden Digitalisierung ist eine Welt ohne MINT nicht mehr vorstellbar. Unsere Motivation besteht darin, unsere Kinder stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen - so können wir den ländlichen Raum stärken.

Was ist eine „Spürnasenecke“?

Die „Spürnasenecke“ selbst ist ein Möbelstück für Kindergärten, ausgestattet mit zahlreichen Forschungsutensilien und einem Handbuch mit über 80 Experimenten. Wir erfinden nicht neu, sondern übernehmen ein ausgezeichnetes Modell aus Salzburg, das auch für die entsprechende Einschulung und Weiterbildung der Elementarpädagog*innen sorgt. Gefertigt wurde das Möbelstück von unserem Kraft-Partner, Stolz Möbel GmbH, aus Murau.

Wie gehen wir es an?

Die BAfEP Judenburg als Ausbildungsstätte mit Praxiskindergarten ist der Startpunkt für die Pilotumsetzung in der Region, weil wir wissen, dass nur hier die Multiplikatorrolle eine herausragende sein wird. In weiterer Folge werden weitere Kindergärten mit der „Spürnasenecke“ ausgestattet, damit ein kraftvolles Miteinander unsere MINT-Region beflügelt.

Ist die „Spürnasenecke“ pädagogisch wertvoll?

Wir meinen ja, weil das didaktische Konzept auf dem sogenannten Forschungskreislauf fußt: Eine Fragestellung taucht auf und es kommt zu einer Hypothesenbildung. Diese Hypothese wird durch ein Experiment überprüft und die Kinder beobachten den Prozess. Abschließend wird gemeinsam reflektiert. Als Hilfsmittel für diesen Ablauf steht die „Spürnasenecke“ im Kindergarten den Kindern zur freien Verfügung und sie können jederzeit diese MINT-Einrichtung nutzen.
Der pädagogische Ansatz beruht auf der Ko-Konstruktion – das heißt, Kinder und ihre Bezugspersonen gestalten Lernprozesse gemeinsam. Wir nehmen die Kinder als kompetente, aktiv lernende, neugierige und weltoffene Individuen ernst. Im Mittelpunkt der Lernarbeit stehen das Entdecken und Forschen. Dadurch können die Kinder wichtige Zukunftskompetenzen aufbauen.
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